Kontakte und Grabgebühren
Die Grabgebühren direkt auf das Konto unserer Kirchengemeinde eingezahlt werden oder an der Kasse des Stadtpfarramtes.
Hier können auch Informationen aus der Gräberkartei der Kirchengemeinde erfragt werden, bei Frau Anca Budăi unter der Telefonnummer 0040-269-213141 oder Frau Ana Pușcaș unter cimitir.evang.sibiu/at/gmail.com. Für den Friedhofs-Ausschuß des Presbyteriums verantworten Pfarrer Hans-Georg Junesch (hans.georg.junesch@gmail.com) und Frau Ana Pușcaș.
In Deutschland ist seitens der Heimatgemeinschaft der Deutschen aus Hermannstadt e.V. Frau Antonia Galotschik für die Belange des Friedhofs zuständig. Ihre Kontaktdaten sind: … …
= bitte in die e-mail-Adresse @ statt /at/ einfügen. =
Historischer Hintergrund
Der Hermannstädter Zentralfriedhof wurde 1906 angelegt. Er ist als städtischer Friedhof erbaut worden und befindet sich bis heute in öffentlicher Verwaltung.
Der heute sogenannte historische Friedhof widerspiegelt in klar abgegrenzten Teilen die damals in der Stadt lebenden religiösen Gemeindschaften: die Evangelisch-lutherische (Teil A), die Römisch-katholische (Teil B), die Griechisch-katholische (Teil C), die Orthodoxe (Teil D), die Reformierte (Teil E) und die jüdischen Gemeinde. Der jüdische Teil befindet sich rechtlich in einem Sonderstatus, der den kultischen Anforderungen der israelitischen Gemeinde entspricht.
Seit etwa 1950 wurde der Friedhof in östlicher Richtung erweitert, vorerst noch mit einem evangelischen Gräberfeld und erst später einem orthodoxen Teil. Das erklärt sich daraus, dass die Friedhöfe auf den Höfen der innerstädtischen orthodoxen Kirchen damals noch genutzt wurden, aber auch dadurch, dass ein Großteil der älteren Stadtbevölkerung der deutschen Gemeinschaft angehörte. Erst nach 1990 ist der Friedhof verstärkt in die gleiche Richtung ausgedehnt worden. Diese neuen Teile sind nicht mehr konfessionsgebunden.
Evangelische Persönlichkeiten
Auf dem evangelischen Teil des städtischen Friedhofs in Hermannstadt sind eine Reihe wichtiger Persönlichkeiten bestattet. Durch das Projekt „Lageplan Evangelischer Persönlichkeiten Hermannstadt“ das von der Kuratorin unserer Kirchengemeinde Ilse Philippi initiiert wurde, wollen wir allen Interessenten grundlegende Informationen über diese Persönlichkeiten zur Verfügung stellen. Die Liste wurde vom Friedhofsausschuss unserer Gemeinde (Pfr. Hans-Georg Junesch, Kuratorin Ilse Philippi, Presbyterin Elisabeth Rusu-Auner, Dipl. Hist. Winfried Ziegler, Ana Pușcaș) gemeinsam mit der Kuratorin und weiteren freiwilligen Mitarbeitern zusammen gestellt. Wir erheben nicht den Anspruch, vollständige und fehlerfrei gearbeitet zu haben. Insoweit freuen wir uns über Vorschläge, Ergänzungen und Verbesserungen – bitte möglichst mit Quellenangabe. Hier kann man die Liste im pdf-Format ansehen und herunterladen.
Friedhofskapelle
Die beiden ehemals evangelischen, seit 1992 orthodoxen Kapelle werden direkt von der Friedhofsverwaltung betreut. Die evangelische Gemeinde nutzt vor allem die römisch-katholische Kapelle mit, die vom katholischen Stadtpfarramt aus verwaltet wird.
Verwaltung
Zum dem historischen evangelischen Teil A (links der Hauptallee) gehören heute ca. 8.000 Grabstellen. Geschätzte 20% der Gräber sind von Anderskonessionellen belegt. Durch den Exodus der deutschen Gemeinschaft nach 1990 ist ein guter Teil der Grabstellen nicht mehr aktiv in Nutzung, befindet sich aber rechtlich noch in Erbpacht der Familien.
Die jährliche Gebühr wird für etwa 3.000 Grabstellen gezahlt. Ein Großteil davon wird über das evangelische Stadtpfarramt einkassiert und zum Jahresende der städtischen Verwaltung übertragen. Diese Grabgebühr beinhaltet keine Einzelgrabpflege.
Die einzelnen kirchlichen Gemeinschaften haben auf dem historischen Friedhofsteil ein Mitspracherecht in Fragen der Gestaltung, der Pflege und der Vergabe der Grabstellen.
Pflege
Die evangelische Gemeinde hat sich seit 1995 verstärkt um die Pflege der Grünfläche auf dem historischen evangelischen Teil bemühen müssen. Der Grund dafür war die mangelhafte Besorgung durch die städtische Verwaltung
Mit Hilfe der Heimatgemeinschaft der Deutschen aus Hermannstadt e.V. in Deutschland konnte die Arbeit all die Jahre über gewährleistet werden. Die letzten fünfzehn Jahre über ist Dumitru Crăstănuș für diese Arbeit angestellt beziehungsweise unter Vertrag gestellt worden.
Erst seit 2018 Jahren hat sich die Lage aufgrund des Wechsels an der Leitungsspitze der Friedhofsverwaltung gebessert. Die neue Direktorin Adina Elene Goța ist sehr offen und engagiert, so dass von kirchlicher Seite aus nur noch ein Teil der Pflegearbeiten durchgeführt werden muss.
Efeubeschneidung an Grabsteinen des historischen, evangelischen Teils des Zentralfriedhofs aus Hermannstadt
Wie im Gemeindebrief 32/ 2020 von Kuratorin Ilse Philippi beschrieben, fielen beim Durchgehen des evangelischen Teils des Zentralfriedhofs aus Hermannstadt relativ viele Grabsteine auf, die vollständig von Efeu überwuchert und ihre Inschriften unleserlich waren. Der evangelische Teil wirkte dadurch nicht nur vernachlässigt, sondern durch die „grüne Korrosion“ des Efeus auch in seiner Gedächtnisaufgabe stark gefährdet.
Im März 2021 machte die „Efeu-Arbeitsgruppe“ (H-G Junesch, Ilse Philippi, Ana Puscas und Bernhard Umbrich) eine Bestandsaufnahme und identifizierte 420 Grabsteine von den etwa 8000 Grabstellen des Friedhofsteiles, die bloß einen grünen Hügel, genau wie manche zugewachsene Baumstümpfe zwischen den Gräbern, bilden.
Sie schätzte das Arbeitspensum ab, das zum vorsichtigen Zurechtschneiden des Efeus von den Grabsteinen nötig war, wobei ein ausgedünnter Bewuchs rund um den Grabstein verbleiben sollte.
Für diesen Arbeitsauftrag bekam die Firma S.C. GREEN TEAM PROJECTS S.R.L unter der Leitung von Herrn Floca unseren Zuschlag. Zwei junge, mit neuem Gerät gut ausgestattete Angestellte, machten die Arbeit bis Ende Mai. Die Firma hatte auch den Abtransport des abgeschnittenen Efeus (problematischer Kompost) übernommen, was der Friedhofsdirektion wichtig war. Die Arbeit wurde von der Stadtpfarrgemeinde Hermannstadt aus den Spenden der Friedhofsnutzer bezahlt und unter Aufsicht der Arbeitsgruppe begleitet.
Im nächsten Frühjahr wird eine ähnliche Arbeit wieder nötig sein. Vielleicht lässt sie sich auf die Kategorie: „Schwer lesbare Grabsteine“ ausweiten.
Ilse Philippi